* 1.2.1934 † 16.1.2023
Wir trauern um unser Gründungs- und Ehrenmitglied Karl Reichmann.
Karl wurde am 1. Februar 1934 geboren. Schon als kleiner Junge war Karl von der Holz-Kegelbahn beim heimischen Gasthaus Posthäusle in Hölzlebruck begeistert. Er stellte dort als Kegelbub mit seinen Freunden die Kegel noch von Hand wieder auf, wenn die Erwachsenen dort kegelten. Zudem gewann sein Vater Hermann nahezu jedes Preiskegeln hier und in der Umgebung und brachte dem kleinen Karl und Schwester Erika die Preise mit nach Hause. Damit fing die Liebe zum Kegeln an.
Seit Anfang der 1960er-Jahre betrieben Karl und Ehefrau Ingrid gemeinsam das heimische Gasthaus „Posthäusle“, dass sie von Karls Mutter Ida übernommen hatten. Jedoch ohne die Holz-Kegelbahn aus seiner Kindheit, da diese 1945 zerstört worden war. Auf Karls Betreiben hin bauten Karl und Ingrid unweit des Posthäusles 1972 / 1973 zwei neue Kegelbahnen mit Gastwirtschaft (heute „Reichmanns Kegelstube“). Er war daraufhin auch federführend daran beteiligt, dass im SV Hölzlebruck, dem er als waschechter Hölzlebrucker schon lange angehörte, im März 1973 eine Sportkegel-Abteilung gegründet wurde. Diese Abteilung war der Grundstein und Beginn des (K)SV Hölzlebruck.
In der neu gegründeten Kegel-Abteilung übernahm Karl ab 1973 die Funktion des stellvertretenden Abteilungsleiters. Von der Eigenständigkeit des KSVs (1. Juni 1986) bis zum 7. Juli 2000 war er 2. Vorsitzender und schied danach auf eigenen Wunsch aus der Vorstandschaft aus. Anschließend kehrte er vom 1. Juli 2003 bis 2. Juli 2005 nochmals für zwei Jahre als Beisitzer in die Vorstandschaft zurück.
Durch die vielen Erfolge und Aufstiege erweiterte Karl bereits 1978 unsere Heimanlage um zwei weitere Bahnen zu einer 4-Bahnen-Anlage.
Karl war ab 1973 nicht nur unser (Senior-) Wirt und lange Jahre Mitglied der Vorstandschaft sondern vor allem auch unser Trainer, Berater, Fahrer, Fan und Freund. Unter anderem durch sein Engagement und seine Tatkraft schafften es unsere Herren 1982 in die 2. Bundesliga und 1993 sogar in die 1. Bundesliga. Oftmals war er Fahrer unserer 1. Mannschaft und reiste mit ihnen durch ganz Deutschland. Wenn er bei Heimspielen nicht gerade hinter der Theke am Bier zapfen war oder bediente, saß er auf seinem Barhocker zwischen Bahn 2 & 3 und feuerte unsere Mannschaften lautstark mit „Holz – hasta la vista olé“ oder „Noch ein Riss dem KSV, hasta la vista, genau“ an.
Er war es auch, der in den 80ern und 90ern unseren gegnerischen Mannschaften aus der Bundesliga, die das kleine Hölzlebruck oftmals nicht auf der Landkarte finden konnten, am Telefon den Weg in den Hochschwarzwald beschrieb.
Nicht nur die Männer- auch die Frauenmannschaften unterstütze er, wo er nur konnte. Er hatte immer ein offenes Ohr und stand jeder Spielerin mit Rat und Tat zur Seite, wenn es mal nicht so gut lief. Aufsatzpunkt, 1. Schritt, und und und, Karl wusste immer woran es lag.
Die Jugend-Wettbewerbe lagen Karl besonders am Herzen. Er chauffierte die Jugendmannschaften durch ganz Süd-Deutschland und war so oft es ging bei Meisterschaften vor Ort dabei.
Nicht nur als Funktionär und Betreuer war Karl für uns wichtig, als Gastwirt war er unübertroffen. Zusammen haben wir viele unvergessliche Stunden und Feste auf der Kegelbahn erlebt. Die vielen Veranstaltungen wie Osterkegeln, Grümpelturnier, Heimspiele, usw. sind uns allen in sehr guter Erinnerung und wären ohne ihn nie so schön gewesen. Als Wirt war er nachts natürlich immer der Letzte der die Kegelbahn verließ und morgens wieder der Erste der da war – dennoch war es für ihn immer selbstverständlich, dass wir unsere Siege und Erfolge bis spät in die Nacht hinein feierten, auch wenn er am nächsten Morgen wieder frühmorgens für Heimspiele auf der Kegelbahn stehen musste.
Seine vier Kinder Martin, Susi, Volker und Melanie wurden ebenfalls begeisterte & erfolgreiche Kegler. Egal wo sie ein Spiel hatten, Karl war voller Stolz dabei. Sohn Martin zählte in den 1980er – 2000ern zu den besten Keglern Deutschlands, wurde deutscher Meister, Nationalspieler, NBC-Pokal-Sieger, usw. – immer an seiner Seite und wichtigster Unterstützer dabei war Karl. Auch Tochter Melanie war erfolgreich, sammelte Titel und wurde in den Nationalkader Deutschlands berufen - Trainer und größter Fan war Karl. Sein ganzer Stolz waren seine sechs Enkelkinder, von denen drei ebenfalls mit Kegeln anfingen. Auch ihre Einsätze und Erfolge verfolgte er mit großer Begeisterung. Die Heimspiele seiner Kinder und Enkel ließ sich Karl nie entgehen.
Unser aufrichtiges Mitgefühl und herzliches Beileid gilt allen Angehörigen.
Karl war bis zuletzt bei (fast) allen Heimspielen anwesend, unterstützte uns, fieberte mit und wenn es mal bei jemandem nicht gut lief, wusste er Rat.
Ohne Karl gäbe es den Kegelsport in Hölzlebruck und unseren Verein wohl nicht.
Lieber Karl, wir werden dich sehr vermissen und dir stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Danke für alles ♥
Dein KSV
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