"Der Zusammenhalt ist Klasse" Drucken
24.06.11 | Veröffentlicht von: Ivana Roso   

 

badischezeitung vom 16.06.2011

 

BZ-Interview mit den Nachwuchskeglern des SKV Hochschwarzwald, die bei der deutschen Meisterschaft überzeugt haben.

 

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Wenn’s Spaß macht, kommt der Erfolg von allein: die Hochschwarzwälder Nachwuchskegler. Foto: Ruoff

 

KEGELN. Auf der modernsten Kegelanlage Deutschlands in Eppelheim wurden Anfang Juni die besten deutschen Jugendkegler ermittelt. Der Nachwuchs des SKV Hochschwarzwald hat dort hervorragend abgeschnitten: Das U-18-Jungenteam wurde deutscher Vizemeister und Jana-Sophie Bachert vom SKV Bonndorf sicherte sich den Einzeltitel in der Klasse U 18. Die Mädchenmannschaft aus dem Hochschwarzwald belegte den elften Platz. Mit den erfolgreichen Nachwuchskeglern hat sich BZ-Redakteur Jürgen Ruoff unterhalten.

 

BZ: Wie heftig war die Party nach den Erfolgen in Eppelheim?

Kevin Raißer: Dazu sagen wir besser nichts.

Marc Grießhaber: Das Problem war der nächste Tag.

Mayleen Reichmann: Wir Mädchen haben nach der Rückkehr am Sonntag bei der Nicole zu Hause (Anm. der Redaktion: Nicole Langenbacher) gefeiert. Wir Mädchen können sowieso viel kreativer feiern als die Jungen.

Kevin Raißer: Stimmt nicht, bei uns gab’s sogar eine Sektdusche.

 


BZ: Ein Start bei der deutschen Meisterschaft ist etwas Besonderes. Die Nervosität ist größer als sonst, was habt Ihr dagegen getan?

Marc Grießhaber: Wir haben dafür eine Warmmach-Trainerin, die Ivana Roso.

Mayleen Reichmann: Wir sind joggen gegangen, bis wir innerlich wieder ruhig waren.

Michelle Hübner: Die Ivana hat so eine beruhigende Art. Die Nervosität war schon groß, denn wir haben vor einer großen Kulisse gespielt. Da waren an jedem Tag rund 500 Zuschauer in der Halle.



BZ: Die Mannschaft der Jungen ist als südbadischer Vizemeister zur DM gereist und wurde deutscher Vizemeister. Die Mädchen, die in Südbaden den Titel gewonnen haben, kamen nur auf Rang elf. Wie beurteilt Ihr Euer Abschneiden?

Mayleen Reichmann: In der Halle war es sehr heiß, weil die Klimaanlage kaputt war. Die Jungs sind damit einfach besser zurechtgekommen.

Jana-Sophie Bachert: Die waren auch schon am Morgen dran.

Kevin Raißer: Unser Ziel war, unter die ersten sechs zu kommen. Irgendwann war dann klar, dass wir es sogar unter die ersten vier schaffen können. Und als die letzten 50 Wurf des gesamten Wettkampfs gespielt wurden, war dann auf einmal klar, dass wir Vizemeister werden.



BZ: Wo bewahrt Ihr die Medaillen auf?

Marc Grießhaber: Überm Bett.

Jana-Sophie Bachert: Auf einem Regal.

Kevin Raißer: Bei mir sind sie alle zusammen auf einem Haufen hinter der Tür. Der Haufen ist bisher aber erst zwei Medaillen groß.



BZ: Was fasziniert Euch am Kegelsport?

Florian Pohl: Er (zeigt auf Chris Reichmann, der neben ihm sitzt). Er hat mich ins Kegeln geholt, ohne ihn wäre ich nicht hier. Und die Siege sind faszinierend. Wir gewinnen ja dauernd.

Mayleen Reichmann: Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist klasse. Der Teamgeist stimmt.

Michelle Hübner: Der Zusammenhalt im ganzen Verein ist klasse und sogar darüber hinaus. Die Jana spielt ja für Bonndorf.

Marc Grießhaber: Wir spielen auch Fußball und da kommst du nur hier in der Gegend herum. Beim Kegeln ist das anders, du kommst viel mehr herum und lernst auch viel mehr Leute kennen.

Kevin Raißer: Wir Jungen kegeln und spielen auch Fußball zusammen. Im Kegeln sind wir aber viel erfolgreicher. Hier ist es viel leichter, Deutscher Meister zu werden als im Fußball.

Mayleen Reichmann: Im Kegelsport hat man aufgrund der erreichten Punkte immer eine sehr genaue Rückmeldung, wie gut man war.



BZ: Bis auf Jana-Sophie Bachert trainiert Ihr alle beim KSV Hölzlebruck. Wodurch zeichnet sich das Nachwuchstraining dort aus?

Marc Grießhaber: Es ist nicht so streng. Und man kann sich selbst auch einbringen.

Florian Pohl: Hier ist es lässiger als im Fußball.

Nicole Langenbacher: Es ist die Kombination aus Lässigkeit und ernsthaftem Training.



BZ: Auf was kommt es beim Kegelsport am meisten an?

Marc Grießhaber: Auf den Kopf: 80 Prozent ist Kopfsache.

Kevin Raißer: Die Konzentration ist wichtig.

Jana-Sophie Bachert: Körperliche Fitness und ein bisschen Talent.

Chris Reichmann: Man braucht eine ruhige Hand.

 

Quelle: Badische-Zeitung vom 16.06.2011 (Hr. Ruoff)

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